Nachdem ich Euch letzte Woche mein erstes Lieblingsgewürz verraten habe, kommt heute meine No. 2 von 5.

Es geht um Vanille! Vanille ist fester Bestandteil in meiner Küche und das egal ob herzhaft oder süss.

Ein Stückerl Vanilleschote zum Fisch oder Fleisch , ein paar Scheiben Ingwer und Knoblauch mit dazu und das ganze bekommt eine super interessante Note.

Nicht Vergessen… Vanilleschoten lassen sich , nachdem das Mark verarbeitet wurde, bis zu 80 mal verwenden!

Die Vanille gehört zur Familie der Orchideen und ihre Wiege ist Mexiko . Zwar wird das Gewürz mittlerweile weltweit in den Tropen angebaut, aber Experten sind sich darin einig, dass die hochwertigste und beste Vanille immer noch aus dem lateinamerikanischen Ursprungsland kommt. Bereits die Azteken und das Volk der Totonaken (die eigentlichen Entdecker der Vanille) wussten um die magische Wirkung der Schote und betrachteten sie als Geschenk der Götter.

Vanille ist mittlerweile aus der internationalen Küche nicht mehr wegzudenken. Tatsächlich ist sie aber viel mehr als nur ein Gewürz, um z.B. die Vanillekipferl oder Vanillesauce zu verfeinern:

Vanille wird von der Industrie für Parfüme, Kosmetika und Arzneien verwendet und ist ein vielseitig einsetzbarer Aromastoff, der unseren Geist und Körper beruhigt und belebt: Vanillearoma wird zur Aromatherapie eingesetzt, um die Nerven zu beruhigen. So können Sie z.B. selber ganz einfach einige Vanilleschoten in eine Flasche Öl einlegen und das besänftigende Aroma einatmen, um sich zu entspannen und neue Energie zu tanken.

Nur wenige Tropfen Vanille-Extrakt beruhigen einen nervösen oder gereizten Magen – geben Sie einfach einige Tropfen in Ihren Tee, in Ihr Mineralwasser oder in Ihren Saft und Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie sich besser fühlen.

Folgende vier Vanilleschoten werden im Handel angeboten. Wenn Ihr die Möglichkeit habt mexikanische Vanille zu bekommen, solltet Ihr , in diesem Fall 2-3 € mehr aus geben , denn die Qualität ist sensationell.

  • Bourbon Vanille gehört wie die ursprüngliche mexikanische Vanille zur Art der Vanilla planifolia. Ihren Namen verdankt Bourbon Vanille dem geschichtlichem Umstand, dass die Franzosen sie einst auf der Île Bourbon, dem heutigen Réunion, anbauten. Der Begriff Bourbon Vanille bezeichnet jedoch generell Vanille aus der Region des Indischen Ozeans. Hauptproduzent ist heutzutage vor allem Madagaskar.
  • Mexikanische Vanille bezeichnet die ursprüngliche Gewürzvanille, die Vanilla planifolia. Da Mexiko das Ursprungsland der Vanille ist, wird mexikanische Vanille heute auch als die „eigentliche“ Vanille vermarktet, obwohl sie in weniger großen Mengen als etwa Bourbon Vanilleproduziert wird. Viele Experten bescheinigen der totonakischen Vanille aus Papantla im mexikanischen Bundesstaat Veracruz die weltweit höchste Qualität.
  • Tahiti-Vanille kommt, wie der Name schon sagt, aus Französisch-Polynesien und gehört zur Art der Vanilla tahitiensis. Gen-Analysen derTahiti-Vanille belegen, dass siehöchstwahrscheinlich eine Kreuzung zwischen den Arten Vanilla planifolia und Vanilla odorata ist.
  • Westindische Vanille wird aus der Art Vanilla pompona gewonnen und vor allem im karibischen Raum, Zentral- und Mittelamerika hergestellt.

Das Vanille-Aroma wird aus den fermentierten Fruchtkapseln, den Vanilleschoten, gewonnen. Der dominierende Inhaltsstoff ist Vanillin, er bildet sich bei dem aufwändigen Prozess der Fermentation.

Vanillin wird vor allem aus der Vanilla planifolia gewonnen. Weitere Quellen für natürliches Vanillin sind die Vanilla pompona und die Vanilla tahitiensis. Der Vanillin-Gehalt  dieser beiden Arten ist jedoch geringer als der von Gewürz-Vanille. Vanilla pompona und Vanilla tahitiensis haben andere Aroma-Bestandteile als die Vanilla planifolia und werden deswegen hauptsächlich in der Kosmetik- und Parfumindustrie eingesetzt.

 

Natürliche Vanille ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz der Welt und die weltweit arbeitsintensivste landwirtschaftliche Nutzpflanze, weshalb sie auch so teuer ist. Es kann nach dem Anpflanzen bis zu drei Jahre dauern, bis Früchte wachsen.
Wegen des hohen Preises für echte Vanille und des darin enthaltenen natürlichen Vanillins, begann man mit der Herstellung künstlichen Vanillins. Den Vergleich mit natürlicher Vanille hält es aber nicht stand: Alle Versuche, das facettenreiche Aroma genetisch zu reproduzieren, scheiterten bislang, da die natürliche Vanille aus über 250 verschiedenen organischen Bestandteilen besteht. Künstliche Vanille dagegen beinhaltet nur eine einzige organische Komponente, Vanillin – den Aroma- und Duftbestandteil, den wir am meisten mit Vanille assoziieren.
Die Herstellungsmethoden synthetischer Vanille regen nicht gerade den Appetit darauf an: Küstliches Vanillin wird heute hauptsächlich aus Abfallprodukten der Papierproduktion sowie aus Holz und Nelken gewonnen.
Nichtsdestotrotz ist es der heutzutage am meisten verwendete Aromastoff. Er kommt zum Einsatz in Nahrungsmitteln (z.B. in Coca-Cola, dem größten Vanille-Abnehmer der Welt), Nahrungsergänzungsmitteln, Parfümen, Kosmetika in der pharmazeutischen Industrie, aber auch als Duftstoff, um den Geruch von Gummireifen, Farbe und Reinigungsprodukten zu neutralisieren.
Aufgrund der starken Nachfrage und des hohen Preises von Vanille wird mittlerweile vor allem synthetische Vanille verwendet.  97% der als Aroma oder Duftstoff verwendeten Vanille ist künstlich!
Die Vanille ist eine mehrjährige, immergrüne Kletterpflanze und wächst im Flachland der tropischen Regenwälder.  Ihr ursprünglicher Lebensraum ist Mittelamerika – ein Gebiet, das Teile des südlichen Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras umfasst. Wildwachsende Vanille findet man dort mittlerweile allerdings fast gar keine mehr.
Um in die Höhe zu ranken, benötigt sie einen Baum oder Stock, den sogenannten Tutor. Aus einer Knospe wachsen der Vanillepflanze Triebe und Reben, die bis zu 30 Meter lang werden und in eine Höhe von mehr als zehn Metern reichen können. Halt am Boden findet die Vanillepflanze mit ihren langen, kräftigen Luftwurzeln. Die Blätter wachsen immer abwechselnd auf jeder Seite eines Zweiges. Sie sind dunkelgrün und fleischig und haben eine ovale längliche Form, die am Ende spitz zu läuft. Die Blätter können 15-20 cm lang werden, bei einigen Vanillearten sind die Blätter aber zu Schuppen reduziert oder sie fehlen gänzlich. In den Vanilleblättern befindet sich ein klarer Saft, der in Kontakt mit der menschlichen Haut einen brennenden Juckreiz verursacht. Die meisten Vanillearten nutzen Ihre Stiele zur Photosynthese.